27.-29.8.1999
Weltwirtschaft zum Anfassen
Planspiel zur Ökonomie
In einem Planspiel werden aktuelle Entwicklungen (Asienkrise, Euro-Einführung) in der Weltwirtschaft mit ihrer spezifischen Problematik verständlich. Darauf aufbauend konzipieren die SeminarteilnehmerInnen in Verbindung mit Fachleuten des alternativen Handels ein konkretes Wirtschaftsprojekt.
Ort: Hamm
Hammer Kommune, insges. ein Seminar abrechnen
10.-12. 9.1999
Die Subsistenzperspektive, oder:
Die Befreiung vom Konsum
Warenwirtschaft, die als einziges Ziel die Vermehrung von Geld verfolgt, ist die Ursache für weltweite Naturzerstörung und ungerechte Verteilung. Zu dieser Wirtschaftsweise sollen Alternativen aufgezeigt werden. Die Subsistenzperspektive bedeutet nicht "Zurück aufs Land", sondern beinhaltet einen anderen Blick auf die Umwelt.
Ort: Niederkaufungen
ReferentInnen: Birgit Zellmer, Jona Königes Kommune Nied.
23.9.-26.9.1999
Bombenkrieg ohne Alternativen?
Ursachen und Folgen des Krieges im Kosovo
Das Seminar beschäftigt sich mit der Vorgeschichte und Eskalation des Konfliktes im Kosovo. Es fragt nach den Hintergründen und den verschiedenen Interessen des Militäreinsatzes der NATO. Zusätzlich sollen nichtmilitärische Handlungsalternativen geprüft werden. Weiterhin geht es um die Folgen des Bombenkrieges in sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und völkerrechtlicher Hinsicht.
Ort Katlenburg (Harz)
1.-3.10.1999
Erntedank vor der Jahrtausendwende.
Ökologischer Landbau in Westfalen
Thema dieses Seminars ist die Problematik des ökologischen Landbaus in der westfälischen Industrieregion. Es werden Biohöfe besucht und Interviews mit Industrievertretern gemacht. Darauf aufbauend werden Perspektiven für die nähere und fernere Zukunft beleuchtet.
Ort: Hamm
Hammer Kommune, insges. ein Seminar abrechnen
22.-24.10.1999
Seminar nur für Frauen: Fundamentalistisch sind immer nur die anderen?
Fundamentalistische Strömungen in Judentum, Christentum und Islam
Wenn wir in unsere eigenen Köpfe schauen, dann sind die ersten Bilder zum Stichwort "Fundamentalismus" relativ leicht auf einen Nenner zu bringen: Frauen, die zum Tragen von Kopftüchern gezwungen werden, brutale Kriege im Namen Allahs.
Doch bei näherer Beschäftigung mit dem Thema läßt sich dieses Bild nicht aufrechterhalten. Auf dem Seminar wird versucht, Fundamentalismus zu definieren. Daran anknüpfend soll betrachtet werden, wie er sich in verschiedenen Kontexten äußert. Im Vordergrund steht dabei die Frage nach spezifischen Auswirkungen auf Frauen.
Ort: Berlin
Anmeldung bei: K. Schleupner, Tel: o3o-23627523
17.-19.12.1999
Undergroundkunst
Musikkultur mit Dissonanzen
Kommerzialisierung und einseitige Ausrichtung auf den Unterhaltungswert prägen die Musikkultur der ausgehenden 90er Jahre. Die Beschäftigung mit schamanischer "Kulturpraxis" und die Begegnung mit Underground- KünstlerInnen liefert auf diesem Seminar den dazugehörigen Kontrast.
Ort: Hamm
Hammer Kommune, insges. ein Seminar abrechnen
Anmeldung und weitere Informationen:
Akademie für Ost-West-Begegnungen e.V.
c/o Claudia Immes
Werderstr. 24
12103 Berlin
Tel.: 030-7558280
Wer ist die Akademie für Ost-West-Begegnungen?
Vor der Wende: Die Gründung der Akademie für Ost-West-Begegnungen e.V. baute auf eine intensive, langjährige Ost-West-Partnerarbeit auf. Ausgangspunkt dafür waren Kontakte eines kirchlichen Arbeitskreises aus Nordhausen (DDR) mit Mitgliedern der autonomen evangelischen StudentInnengemeinde Marburgs. Maßgeblich für die seit Mitte der 80er Jahre kontinuierlich durchgeführte Bildungsarbeit war das Interesse an der jeweils anders strukturierten Gesellschaft im benachbarten deutschen Staat. In der Auseinandersetzung stellte sich heraus, wie befruchtend die jeweils andere Lebensperspektive war. An Themen für die jeweils drei- bis viertägigen Treffen, die Ost- wie Westdeutsche interessierten, bestand kein Mangel.
So wurden insbesondere Theorien von Denkerinnen und Denkern betrachtet, die in beiden Gesellschaften jeweils unterschiedlich rezipiert wurden. Ein Schwerpunkt der Seminare waren theologische und philosophische Themen. Weiterhin wurden Fragen von Erziehung und Bildung sowie Demokratie behandelt. Ein anderes Interessenbgebiet waren gesellschaftliche Wirkungen unterschiedlicher Sprachgewohnheiten. Andere Seminare beleuchteten den musikalisch-künstlerischen Bereich.
Nach der Wende:
Es waren zwei Momente, die zu dem Entschluß führten, die eigene Arbeit zu intensivieren und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen:
Im Zuge des deutschen Einigungsprozesses trat ein gegenseitiges Unverständnis von "Ost" und "West" ungeahnten Ausmaßes zu Tage.
Im Jahr 1992 eskalierten Rassismus und Fremdenhaß in unvergleichlicher Weise.
Um diese Tendenzen nicht schweigend hinnehmen zu müssen, wurde die Akademie für Ost-West-Begegnungen gegründet. Damit wurde ein organisatorischer Rahmen für die bildungspolitische und kulturelle Arbeit geschaffen, um den begonnenen interkulturellen Dialog auch für breitere Bevölkerungsschichten zu öffnen. Dieser konnte durch die Bildungsarbeit insbesondere deshalb entstehen, weil die Mitarbeiterinnen aus Ost und West schon seit vor der Wende kontinuierlich zusammenarbeiten.
Ein großes Projekt war die Tagung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anläßlich der Gründung der Akademie für Ost-West-Begegnungen, die vom 19.-23. Mai 1993 in Niederkaufungen stattfand.
PRO-
GRAMM
2. Halbjahr
1999
Wer ist die Akademie für Ost-West-Begegnungen?
Vor der Wende: Die Gründung der Akademie für Ost-West-Begegnungen e.V. baute auf eine intensive, langjährige Ost-West-Partnerarbeit auf. Ausgangspunkt dafür waren Kontakte eines kirchlichen Arbeitskreises aus Nordhausen (DDR) mit Mitgliedern der autonomen evangelischen StudentInnengemeinde Marburgs. Maßgeblich für die seit Mitte der 80er Jahre kontinuierlich durchgeführte Bildungsarbeit war das Interesse an der jeweils anders strukturierten Gesellschaft im benachbarten deutschen Staat. In der Auseinandersetzung stellte sich heraus, wie befruchtend die jeweils andere Lebensperspektive war. An Themen für die jeweils drei- bis viertägigen Treffen, die Ost- wie Westdeutsche interessierten, bestand kein Mangel.
So wurden insbesondere Theorien von Denkerinnen und Denkern betrachtet, die in beiden Gesellschaften jeweils unterschiedlich rezipiert wurden. Ein Schwerpunkt der Seminare waren theologische und philosophische Themen. Weiterhin wurden Fragen von Erziehung und Bildung sowie Demokratie behandelt. Ein anderes Interessenbgebiet waren gesellschaftliche Wirkungen unterschiedlicher Sprachgewohnheiten. Andere Seminare beleuchteten den musikalisch-künstlerischen Bereich.
Nach der Wende:
Es waren zwei Momente, die zu dem Entschluß führten, die eigene Arbeit zu intensivieren und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen:
Im Zuge des deutschen Einigungsprozesses trat ein gegenseitiges Unverständnis von "Ost" und "West" ungeahnten Ausmaßes zu Tage.
Im Jahr 1992 eskalierten Rassismus und Fremdenhaß in unvergleichlicher Weise.
Um diese Tendenzen nicht schweigend hinnehmen zu müssen, wurde die Akademie für Ost-West-Begegnungen gegründet. Damit wurde ein organisatorischer Rahmen für die bildungspolitische und kulturelle Arbeit geschaffen, um den begonnenen interkulturellen Dialog auch für breitere Bevölkerungsschichten zu öffnen. Dieser konnte durch die Bildungsarbeit insbesondere deshalb entstehen, weil die Mitarbeiterinnen aus Ost und West schon seit vor der Wende kontinuierlich zusammenarbeiten.
Ein großes Projekt war die Tagung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anläßlich der Gründung der Akademie für Ost-West-Begegnungen, die vom 19.-23. Mai 1993 in Niederkaufungen stattfand.
Seit 1993 ist der Verein als offizieller Träger der Erwachsenenbildung von der Bundeszentrale für politische Bildung anerkannt. Dieses war aufgrund eines positiven Gutachtens eines von der Bundeszentrale bestellten Gutachters möglich, der unsere Tagung vom 19.-23. Mai besuchte. In den Jahren von 1993 bis 1997 wurde die Arbeit der vergangenen Jahre erfolgreich fortgesetzt. Dabei konnte die Zahl der Seminarveranstaltungen gesteigert werden. Höhepunkt der Veranstaltungen des Jahres 1994 war die vom 26.-29.5.94 abgehaltene Tagung zur Ökologieproblematik "Mit Scheuklappen in die Zukunft?", bei der insbesondere Energieversorgungsstrukturen am Beispiel der Stadt Nordhausen erörtert wurden. Vom 29.9.-3.10.95 wurde in St. Andreasberg "wer MACHT was?" diskutiert. Dabei wurde das Spannungsfeld diskutiert, in dem Männer und Frauen in Berufs- Haus- und Erziehungsarbeit stehen. Auf besondere Resonanz stieß im darauffolgenden Jahr die Tagung "Technologie und Lebensalltag" (16.-19.5.96), bei der am Beispiel der Informationstechnologie Veränderungstendenzen für die Alltagspraxis untersucht wurden. Vom 8.-11.5.97 wurde auf einem Seminar in Berlin ein ¾ Jahrzehnt nach der Wende der Versuch einer Bilanz unternommen. Dabei wurde neben den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen auch die Seminararbeit der Akademie für Ost-West-Begegnungen kritisch reflektiert. Als Konsens ergab sich, daß die Zielsetzung einer deutsch-deutschen Bildungspolitik noch längst nicht überholt ist und intensiv fortgesetzt werden sollte.